![](https://www.donauschifffahrt.eu/wp-content/uploads/2022/10/Sommernachtsfahrt-Kristallschiff-scaled.jpg)
Hans Brinninger lud die unflüssige Welt im August 2024 nach Passau auf diese besondere Schifffahrt ein, auf welcher man alte Freundschaften pflegen, zusammen fafafafachsimpeln und die Rundreise und das Buffet genießen können sollte. In der Ausschreibung der Schifffahrtsgesellschaft stand etwas drin von ‚Kristallschiff‘, ‚Silhouette von Passau‘, dem ‚eindrucksvollen Donautal‘, von einem ‚lecker-leichten Sommerbuffet‘ aber auch etwas von ‚DJ‘, ‚Party-Stimmung‘ und ‚Tanzfläche‘ … Nachdem die vierstündige Schifffahrt pro Person nur gut 60 € (ohne Getränke) kosten sollte, entschieden Lisa und ich, ein entspanntes Wochenende in Passau drumherum zu stricken. Passau, die Drei-Flüsse-Stadt, auch ‚Bayerisches Venedig‘ genannt, ist auf jeden Fall auch schon ohne unflüssige Schifffahrt eine Reise wert und weder Passau, noch das kleine Hotel in der Nähe des Drei-Flüsse-Ecks, dem Zusammenflusses von Donau, Inn und Ilz, enttäuschten uns in keiner Weise.
Wir beide kamen als erste unserer Gruppe am Anlegersteg an (natürlich^^) aber schon ein paar Telefonate später war klar, dass wir uns ‚genau richtig‘ in die Schlange der ‚hungrigen Kreuzfahrer‘ eingereiht hatten. Auf dem tatsächlich reichlich mit funkelnen Kristallen ausgestatteten Schiff saßen wir dann, eine Gruppe von 14 Personen aus Deutschland und Österreich, zusammen an einem langestreckten, weißgedeckten Tisch und leider in der Nähe der Musik. Durch diese Tatsache und den organisatorischen Rahmen der Veranstaltung lagen die Schwerpunkte leider mehr auf Musik, Speis und Trank als auf einer einfachen oder gar gemeinsamen, gleichzeitigen Kommunikation aller Betroffenen an unserem Tisch. Trotzdem führten wir mit Hans Brinninger und ein paar anderen interessante Gespräche über unsere gemeinsame Betroffenheit durch das Stottern und seiner/ihrer Bewältigung. Lisa und ich lernten z.B. einen stotternden, berufsmäßigen Radio-Moderator kennen – wie cool ist das denn?! Mit Hans Brinninger diskutierten wir auch über Sprechruhe, die tönende Sprechweise und die notwendige Gelassenheit und wie man das alles in-vivo bringt. Es fruchteten noch viele weitere gute Gespräche, z.B. auch mit einer gruppennahen Logopädin. Mit Hans Brinningers Hilfe gelang es auch, zu einem alten Würzburger Gruppenmitglied, welches trotz räumlicher Nähe zu Passau nicht mitgefahren war, telefonisch erneut Kontakt aufzunehmen.
Das Essen und die Show drumherum waren beides reichlich und gut. Vom bestimmt ‚eindrucksvollen Donautal‘ haben wir auf der Route von Passau nach Engelhartszell (Fun-Fact: bis dorthin verläuft die Staatsgrenze zwischen Österreich und Deutschland mitten in der Donau!) und zurück nicht allzuviel mitbekommen, weil es neben allen lukullischen Genüssen und den Gesprächen nebenher draußen doch überraschend schnell dunkel wurde. Die neugefundene Routine der Buffet-Gänge wurde nach dem Dessert durch das Auftreten eines medizinischen Problems in unserem Bereich gestört aber nachdem das eigens mitgeführte Notfallmedikament gesucht, schnell gefunden und verabreicht wurde und die betroffene Person dann im ‚Bordhospital‘ des Schiffes weiter gut betreut wurde, entspannte sich die Lage schnell wieder. Für jeden, der schon einmal einen epileptischen Anfall als Nichtbetroffener miterlebt hat, kann sich vorstellen, dass man beim zweiten Mal schon viel routinierter an die Sache herangehen wird …
Lisa und ich genossen den Abend auch weiterhin, und auch, wenn es für uns eine ruhigere Atmosphäre und ein privaterer Rahmen auch getan hätten, so war es doch durchaus ein Happening, welches die unflüssige Szene in der weitgefassten Grenzregion belebt und den internationalen Zusammenhalt und die Vernetzung eindeutig gefördert hat. Wir hoffen, spätestens auf dem Bundeskongress (Buko) 2025 in München, der ja unter dem Motto ‚Stottern verbindet – gemeinsam vernetzt‘ steht, möglichst viele Freunde und Bekannte aus Passau resp. BVSS aber auch von uns ÖSIS (und der VERSTA) wwwwiederzutreffen.
🤗 Lisa und Mmmmichael